AKF-Tagung beschäftigt sich mit Strategien gegen Stress, Depressionen und Burn-out
Vom 8. bis 9. November fand in Köln die 21. Jahrestagung des Arbeitskreis Frauengesundheit e.V. (AKF) statt. Unter der Überschrift „Selbstoptimierung bis zur Erschöpfung – Widerstandskraft und psychische Gesundheit von Frauen“ beschäftigten sich über 200 Teilnehmerinnen mit dem Thema Resilienz.
Resilienz ist längst ein disziplinenübergreifendes Forschungsfeld: Neurobiologinnen, Genetikerinnen, Psychologinnen und Philosophinnen beschäftigten sich mit der mentalen Fähigkeit, Widerstandskräfte gegen alltägliche Überforderungen bis hin zu psychischen Erkrankungen zu entwickeln. In den Vorträgen der Referentinnen wurde deutlich, dass viele Frauen sich in einem ständigen Balanceakt zwischen Beruf, Familie und Privatleben aufreiben und überfordern. Dr. med. Maria Beckermann, Tagungspräsidentin des AFK, fordert Frauen auf, das Gefühl der Überforderung nicht zu individualisieren: „Wir dürfen nicht sagen: „Ich kann den ganzen Anforderungen nicht gerecht werden, weil ich zu schwach, zu unorganisiert, zu träge oder zu langsam bin“, sondern wir müssen sagen: “Ich schaffe es nicht, weil es objektiv zu viel ist. Basta!“
Die psychische Gesundheit von Frauen ist zudem eng mit ihrer gesellschaftlichen Situation verbunden. Geringes Einkommen und ungleiche Bezahlung beeinflussen die seelische Gesundheit ebenso wie Gewalterfahrungen. Die Zahl der psychischen Störungen, die mit krank machenden Lebensbedingungen einhergehen, hat zugenommen. Oft sind niederschwellige und kurzfristig verfügbare Beratungsangebote hilfreich, die im Medizinsystem aber kaum verfügbar sind. Der AKF tritt dafür ein, die Vernetzung von Gesundheitseinrichtungen mit sozialen Hilfesystemen für Frauen zu verbessern und die Wartezeiten auf Therapieplätze durch den Einsatz von zusätzlichen Beratungsangeboten deutlich zu verkürzen.