Natürliche Geburt darf nicht zur Ausnahme werden
Die Kaiserschnittrate stagniert seit 2012 auf hohem Niveau. Auf der Suche nach Ursachen werden viele Gründe genannt: Wunschkaiserschnitte, wirtschaftliche Interessen der Kliniken oder ärztliche Fehlentscheidungen, die verunsicherte Eltern mittragen müssen. Der NRW-Landesverband will mit seinem Engagement für bessere Arbeitsbedingungen von Hebammen in und außerhalb der Kliniken erreichen, dass Frauen die Betreuung bekommen, die es ihnen ermöglicht, selbstbestimmt gebären zu können.
Nur wenige Frauen schaffen es, selbst über einen Geburtsmodus zu entscheiden. Wie auch, wenn eine Geburt - wie zur Zeit - eher als medizinisches Risiko beurteilt wird und nicht als familiäres Ereignis gilt, das einen Platz in unserer Gesellschaft braucht? Wie auch, wenn angesichts der aktuellen Situation immer weniger Hebammen - freiberuflich oder angestellt - da sind, um Frauen zu ermutigen und bei der natürlichen Geburt zu unterstützen.
Hebammen für mehr Vertrauen in die eigene Kraft
Hebammen arbeiten momentan unter schwierigen Bedingungen: Die Haftpflichtsituation bei freiberuflichen Hebammen und die schlechten Arbeitsbedingungen in Deutschlands Kreißsälen führen dazu, dass immer mehr Hebammen dazu gezwungen sind, ihren Beruf aufzugeben. Doch Hebammen sind Spezialistinnen für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Hebammen motivieren Frauen dazu, ihren Bedürfnissen entsprechend zu gebären. Denn es ist ihre Geburt, ein einzigartiges Erlebnis. Deshalb müssen sich die Rahmenbedingungen für Hebammen so schnell wie möglich verbessern. Das ist das erklärte Ziel der berufspolitischen Arbeit des Landesverbandes der Hebammen NRW.
Lesen Sie dazu auch den Artikel in der taz.de vom 16.05.2016