05.05.2016

Internationaler Hebammentag

Der Internationale Hebammentag ist ein Tag, an dem Hebammen weltweit auf den Wert ihrer Arbeit für Frauen, Kinder und Familien in allen Ländern dieser Erde hinweisen. 139 Millionen Geburten gibt es jährlich weltweit, und ein Großteil wird durch Hebammen begleitet.

Warum wir auf Hebammenhilfe nicht verzichten können:

  • Hebammenhilfe ist mehr als Geburtshilfe. Werdende Mütter, Neugeborene, ganze Familien werden betreut – vor, während und nach der Schwangerschaft. Hinzu kommen Themen wie Familienplanung und Verhütung.
  • Hebammen sehen Schwangerschaft als eine Zeit „guter Hoffnung“.
  • Hebammen sehen Geburt als familiäres Ereignis und nicht als medizinisches Risiko.
  • Hebammen sehen das Wochenbett als eine Zeit von ganz besonderer Bedeutung in unserer Gesellschaft.
  • Hebammen leisten Präventionsarbeit, indem sie die Frauen darin bestärken, Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett selbstbewusst zu erleben.
  • Hebammen unterstützen Frauen darin, sich ihrer Kompetenzen bewusst zu sein Hebammen haben Vertrauen ins Gelingen einer Geburt. Das geben sie an werdende Mütter weiter und bleiben auch nach der Geburt kompetente Ansprechpartnerinnen.
  • Ohne Hebammen geht es nicht! Deshalb muss sich jetzt etwas bewegen!
  • Die flächendeckende Versorgung mit Hebammenhilfe ist längst schon Utopie. Freiberuflich tätige Hebammen erhalten eine zu geringe Vergütung, um von ihrer Arbeit leben zu können. Eine nachhaltige Lösung für das Problem der weiter steigenden Berufshaftpflichtprämie ist nach vielen Jahren des Kampfes immer noch offen.
  • Die Situation in Kliniken ist ebenfalls seit langem angespannt: Wenig Personal, viele Überstunden, immer mehr fachfremde Aufgaben und die gleichzeitige Betreuung von zwei und mehr Frauen führen dazu, dass immer weniger Hebammen bereit sind, in Kliniken zu arbeiten.


Daher fordern wir als Landesverband der Hebammen NRW:

  • Die Arbeitsbedingungen von Hebammen müssen verbessert werden, damit Frauen ihr Recht auf Versorgung mit Hebammenhilfe in Anspruch nehmen können!
  • Hebammen müssen von ihrer Arbeit leben können!
  • In den Kliniken müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine Qualitätsbetreuung ermöglichen und höchst schwierige Belastungssituationen für angestellte Hebammen verringern! 

Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass sich endlich etwas tut, und wir lassen mit unseren Forderungen nicht nach, bis sich etwas getan hat. Für Hebammen, schwangere Frauen, Mütter und ihre Familien, für eine Gesellschaft, der es nicht gleichgültig sein kann, wo und wie ihre Kinder geboren werden.


Hebammenkongress mit Perspektiven: Das Bild des Startartikels zeigt die Aktion am 4.5.2016 beim XIV. Hebammenkongress in Hamburg zum Internationalen Hebammentag am 5. Mai, © Deutscher Hebammenverband, Fotograf: Dr. Andreas Lohmann. Der Deutsche Hebammenverband zieht eine positive Bilanz des Kongresses. Lesen Sie hier mehr dazu