29.08.2022

Kein Ziel in Sicht: heftige Kritik an Empfehlungen zur geburtshilflichen Versorgung

Bild: Johannes Plenio auf Pexels - Die Empfehlungen der Regierungskommission sind als Schlag ins Gesicht für all diejenigen zu verstehen, die sich mit der Verbesserung der geburtshilflichen Versorgung beschäftigen, ganz zu schweigen von den Betroffenen, nämlich den Frauen, die ein Recht darauf haben, am Ort ihrer Wahl ihr Kind mit fachlicher Unterstützung zur Welt zu bringen.

Bild: Johannes Plenio auf Pexels

Denn weder wird das Problem der Sicherstellung der flächendeckenden geburtshilflichen Versorgung gelöst noch ein Konzept zur nachhaltigen Finanzierung des notwendigen Fachpersonals vorgelegt. Vielmehr werden bestehende Fehlanreize in der Krankenhausfinanzierung weiter verfestigt.

Um das Ziel qualitativ hochwertiger Versorgung sicherzustellen, ist es erforderlich, die Expertise von Hebammen, ärztlichen Geburtshelfer*innen sowie Elterninitiativen wie etwa MotherHood hinzuzuziehen. Diese hätten bei der Besetzung der Kommission berücksichtigt werden müssen.

Bereits die Podiumsdiskussion über die Zukunft der Geburtshilfe, die auf der kürzlich stattgefundenen Landestagung der Hebammen NRW geführt wurde, hätte die Empfehlungen der Regierungskommission zielführend bereichern können. Denn die Beiträge der Teilnehmenden zeigten deutlich, wie zukunftsfähige Geburtshilfe aussehen und wie sie erreicht werden kann - in den Empfehlungen der Kommission ist davon nicht zu finden.

Weil sie die vorgeschlagenen Maßnahmen mit Sorge sehen, haben sich der Deutsche  Hebammenverband (DHV), die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie sieben weitere Fachverbände mit einem offenen Brief an den Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gewandt.

Erfahren Sie mehr auf der Website des Deutschen Hebammenverbandes (DHV)