31.07.2017

Immer öfter in NRW: "zeitweise geschlossen"

Am letzten Juli-Wochenende hat es die Geburtshilfestation im Duisburger Bethesda-Krankenhaus getroffen. Mit der kurzzeitigen Schließung des Kreißsaals wurde wegen fehlender personeller und technischer Ressourcen die Reißleine gezogen: ein Drama für werdende Mütter. Und eine "Baustelle Geburtshilfe", gegen die wir mit unserer Aktion am 09. September in Köln vehement ankämpfen.

Die alarmierenden Nachrichten häufen sich. Angeblich fehlende Wirtschaftlichkeit führt zum Aus für Kreißsäle. Die verbliebenen Geburtshilfestationen fangen den Bedarf auf - bis auch dort andauernde Überlastung, Krankheit usw. die Hebammenteams so weit verkleinert, dass die Betreuung von Frauen unter und nach der Geburt nicht mehr möglich ist. Das verheerende Ergebnis für die Schwangeren: Die Kreißsäle, die es noch gibt, schließen zeitweise und unvorhergesehen, so nicht nur in Duisburg, sondern auch in Essen oder Köln. In Köln werden wir am 09.09. laut: Der Tourbus des DHV wird am Kölner Rudolfplatz Halt machen - und wir werden dort und in der anschließenden Podiumsdiskussion im Theater im Bauturm die Missstände in der Geburtshilfe öffentlich machen und unsere Forderungen einbringen.

Denn wir lassen uns von unseren Zielen nicht abbringen: Sogar im globalen Hebammenreport 2030  (Auszug) der UN sind sie festgeschrieben. Z.B., das Recht werdender Mutter auf Unterstützung durch Hebammen, auf eine selbstbestimmte Geburt ohne unnötige Interventionen, und eine Hebamme, die im ersten Lebensjahr des Kindes kompetent informiert und begleitet.

Angesichts dieser Vorgaben kann Deutschland es sich nicht weiter leisten, das Desaster im eigenen Land hinzunehmen, ohne aktiv zu werden!

WDR Lokalzeit aus Duisburg aus 28.07.2017