08.03.2019

Auf die Straße! Internationaler Frauentag muss Protesttag sein

Ein wichtiges Datum für Frauen in aller Welt und hochpolitisch: Am 08. März ist Frauentag. Blumen und Glückwünsche fühlen sich da seltsam an. Denn von Gleichberechtigung sind Frauen noch weit entfernt. Heute ist es wichtiger denn je, laut zu werden. Dass Frauen und Kinder immer noch nicht in der Politik angekommen sind, ist ein Skandal.

So ist die aktuelle Situation in der Geburtshilfe genau besehen ein typisches Frauenthema. Sie wirkt sich massiv auf alle Frauen, die sich für Kinder entscheiden aus, und auf Hebammen. Sie sind in ihrem Beruf oft mit miserablen Arbeitsbedingungen konfrontiert. Überstunden, fachfremde Tätigkeiten und die Begleitung von mehr als drei Frauen unter der Geburt führen dazu, dass viele Hebammen sich als letzte Konsequenz aus ihrem Beruf zurückziehen: ein Klassiker!

Auch die kürzlich geführte Diskussion um den § 219a StGB zeigt die Missstände in frauenpolitischen Belangen deutlich. Zum sogenannten Werbeverbot für Abtreibungen hat die Koalition eine Einigung getroffen, die nach wie vor das Recht der Frauen auf Information und Selbstbestimmung ignoriert. Es bleibt dabei, dass § 219a ersatzlos gestrichen werden muss, um Frauen in einer schwierigen Situation nicht zusätzlich zu belasten.

Mehr als hundert Jahre nach dem ersten Frauentag bleibt der Weg zur Gleichstellung weit. NRW verortet etwa das Thema im Ministerium für Heimat, Kommunales und Bau. Das zeigt deutlich, welchen Stellenwert es hat. Die Politik bleibt in der Handlungspflicht. 

Das gilt auch für uns Frauen: Am heutigen Frauentag muss mehr protestiert als fröhlich gefeiert werden. Es ist ein Tag, um auf die Straße zu gehen und Frauenrechte einzufordern. Und zwar laut!