11.01.2019

Spahn für Pflegekammer: auch eine Chance für Hebammen?

Während Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sich für eine Bundespflegekammer stark macht und NRW den Weg zur landesweiten Pflegekammer einschlägt, bleibt der Hebammenberuf hierbei wieder einmal außen vor. Doch die Zeit ist reif für eine Verkammerung aller nichtärztlichen Gesundheitsberufe.

Deshalb prüfen wir als Landesverband derzeit die Möglichkeiten, auch für den Hebammenberuf eine Verkammerung anzustreben.

Weiter appellieren wir an die Politik, schnellstmöglich etwas gegen die alarmierend schlechte Situation in der Geburtshilfe zu tun.

Es bleibt bei der Forderung der Hebammenverbände: Die Bundesregierung muss dringend gesetzliche Regelungen schaffen, etwa in Form eines Geburtshilfe-Stärkungsgesetzes. Denn der Soforthilfeplan des Bundesgesundheitsministers enttäuscht - und schlechte Arbeitsbedingungen und Personalmangel sind auch durch weitere Maßnahmen nicht aufzulösen.

Der Soforthilfeplan des Bundesgesundheitsministers zur Stärkung der Geburtshilfe ist unter diesem Aspekt äußerst kritisch zu sehen. So sind etwa keine zusätzlichen finanziellen Mittel vorgesehen. Geplante Maßnahme ist etwa, ein Gutachten zur stationären Hebammenversorgung zu erstellen. Zudem soll einOnline-Register zur Hebammensuche eingeführt werden.

Doch eine Umfrage, die erst noch in Auftrag gegeben werden muss, fällt sicher nicht unter "Soforthilfe". Ebenso wenig wird dem Hebammenmangel dadurch entgegengetreten, dass Hebammenleistungen über ein neues Register abgefragt werden können.

Die Politik und alle Akteure sind weiter gefragt. Auch 2019 steht eine menschenwürdige, gute Geburtshilfe auf dem Spiel.

Deutscher Hebammenverband (DHV) vom 08.01.2019

Ärzteblatt.de vom 04.01.2019

Tagesschau.de vom 03.01.2019