02.12.2011

Hebammenverbände: Vergütungsverhandlungen mit Krankenkassen unterbrochen

Beim heutigen Zusammentreffen mit dem GKV-Spitzenverband in Berlin haben die Hebammenverbände die Verhandlungen unter Protest unterbrochen. Anlass war das inakzeptable Vergütungsangebot der Krankenkassen, das eine Steigerung von lediglich 1,98 % für freiberuflich erbrachte Hebammenleistungen umfasst. Die Hebammenverbände erwarten nun bis zum 5.Dezember ein deutlich besseres Angebot.

Die Vergütungssituation von Hebammen sieht seit Jahren düster aus. Gemeinsam mit ihren Verbänden kämpfen Hebammen in ganz Deutschland gegen mangelhafte Arbeitsbedingungen und ihren sich dramatisch verschlechternden Verdienst. „All das scheint den GKV-Spitzenverband wenig zu stören“, so Martina Klenk, die Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes. „Mit dem Angebot der Kassen lassen sich nicht annähernd die aktuellen Preissteigerungen ausgleichen“.

Allen Protesten seit 2010 zum Trotz bieten die Krankenkassen den Hebammen eine nicht existenzsichernde Vergütung an. Die Vergütung muss endlich unserer verantwortungsvollen Tätigkeit gerecht werden. Denn Hebammen brauchen sofort mehr Geld, um weiter arbeiten zu können, zumal eine erneute Erhöhung der Haftpflichtprämien auf 4.242 Euro im Jahr 2012 bevorsteht.

Auch unter diesem Gesichtspunkt war die Gebührenverhandlung ein Witz. Die Situation der Hebammen ist dringlich! Deshalb bleibt keine Zeit, dem Vorschlag der Krankenkassen nachzukommen und zunächst das Ergebnis der Einkommensstudie des Bundesgesundheitsministeriums abzuwarten. Das Maß ist voll - jetzt!

Achtung: Der Deutsche Hebammenverband hat Protestbriefe entworfen, die auf  seiner Homepage zu finden sind. Sie sind für Hebammen, Geburtshäuser und für Eltern vorgesehen. Zeigen auch Sie Ihre Empörung deutlich und schicken Sie unseren Musterbrief an die Krankenkassen. Wir brauchen Ihre tatkräftige Unterstützung!