05.05.2022

Traumberuf Hebamme!

Jede Hebamme hatte einmal den Traum Gebärende individuell, bedürfnisorientiert, in aller Ruhe – also optimal zu begleiten. Wie eine aktuelle Umfrage des DHV zeigt, sind wir davon in Deutschland leider momentan weit entfernt.

Bild: Simone Philipsenburg-Benger - Landesverband der Hebammen NRW

Überwältigend viele, nämlich 3.500 Kolleginnen, auch aus NRW, haben sich an der Umfrage des Deutschen Hebammenverbandes (DHV) beteiligt.

Der DHV hatte gefragt, ob die Hebammen folgende Aussage: "Wenn die Eins-zu-eins-Betreuung der Frau garantiert ist, ich nur Hebammentätigkeit ausführen muss und hebammengeleitete Geburtshilfe nicht nur leere Worte sind, dann arbeite ich (wieder/mehr) im Kreißsaal. Dann kann man auf mich zählen!", mit Ja oder Nein beantworten würden.

Rund 2.700 der antwortenden Hebammen wären bereit zur Rückkehr in den Kreißsaal. In zahlreichen Kommentaren beschreiben sie aber mit zum Teil sehr emotionalen Worten die Verzweiflung, Frustration, psychische Belastung und sogar Traumatisierung durch die aktuell herrschenden Arbeitsbedingungen. Diese Offenheit verdient höchsten Respekt!

Wir möchten allen Kolleginnen, die sich so offen geäußert haben, sehr herzlich danken und werden ihre Statements nicht nur würdigen, sondern sie sehr gerne in unsere Gespräche mit den Fraktionen im Landtag mitnehmen. Gesundheitsminister Laumann hat mit der Förderung von Hebammenkreißsälen einen guten Weg beschritten und immer wieder betont, dass die Versorgung mit Hebammenhilfe ihm und seinem Ministerium ein großes Anliegen ist. Damit sind längst nicht alle Probleme gelöst, wie die Umfrageergebnisse deutlich zeigen.

Von der neuen Landesregierung werden wir fordern, alles dafür zu tun, dass die geburtshilfliche Versorgung in NRW optimiert wird und Hebammen die Arbeitsbedingungen vorfinden, die ihnen ermöglichen, Frauen und Familien so durch Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit zu begleiten, wie es ihrem beruflichen Selbstverständnis entspricht.

Verfolgen Sie hier die Pressekonferenz des Deutschen Hebammenverbandes (DHV) zum Internationalen Hebammentag (Beginn: 10.00 Uhr)

Erfahren Sie hier mehr zum Hebammentag 2022 und der Kampagne "Jede Hebamme zählt" des Deutschen Hebammenverbandes (DHV)

Weil "jede Hebamme zählt", hat der DHV alle Statements der Umfrage in einer Audio-Datei eingelesen. Ab dem 5. Mai können Sie diese unter diesem Link anhören.

Hier können Sie die Pressemitteilung des Deutschen Hebammenverbandes (DHV) zum Hebammentag 2022 lesen