20.09.2023

Alarmstufe Rot: Protesttag "Stoppt das Krankenhaussterben"

Der 20.09. ist Protesttag gegen die zunehmende Versorgungsgefährdung als Folge von Insolvenzen und damit einhergehenden Schließungen von Krankenhäusern. Klinikschließungen können auch gut funktionierende Kreißsäle betreffen. Neben dem Personalmangel ist also auch die gesamte finanzielle Problematik der Krankenhausfinanzierung ein Grund für die immer schlechter werdende Versorgung mit geburtshilflichen Abteilungen. Bild: Darius Krause auf Pexels

Andrea Ramsell, die Beirätin für den Angestelltenbereich im Präsidium des Deutschen Hebammenverbandes, wird heute bei den Protesten in Berlin sprechen. Auch in Düsseldorf findet eine Demonstration statt, denn auch in NRW sind Kliniken von der Insolvenz betroffen.

In der Pressemitteilung des Deutschen Hebammenverbandes (DHV) äußert sie sich zu den Folgen der Schließungen: "Mit jeder Geburtsklinik, die wegfällt, verschwindet ein Geburtsort und eine dringend benötigte ambulante Notfallversorgung ersatzlos von der Landkarte. Frauen, Neugeborene und ihre Familien müssen sich aber überall in unserem Land auf eine flächendeckende, qualitativ hochwertige Geburtshilfe und erreichbare Versorgung verlassen können. Das geht nur mit ausreichend Hebammen und ausreichend finanziell gesicherten Standorten."

Eines ist klar, so Andrea Ramsell:"Wer eine Reform vorantreiben möchte, die ihren Namen verdient, muss die Finanzierung der Geburtshilfe auf den Bedarf von Frauen und Familien ausrichten und nicht an falschen finanziellen Anreizen festhalten.“

Es bleibt dabei: So kann es nicht weitergehen. Frauen müssen geburtshilfliche Abteilungen wohnortnah erreichen können, kranke Menschen müssen Krankenhäuser in erreichbarer Nähe haben. Solange das Kliniksterben von der Politik tatenlos hingenommen wird, ist es zynisch, Gesundheit als hohes Gut zu bezeichnen.

 

Beitrag vom 20.09.2023 auf der Website der Deutschen Krankenhausgesellschaft

Pressemitteilung des Deutschen Hebammenverbandes (DHV) vom 20.09.2023