Berufspolitik

Das Ziel des Verbandes ist es, für die Belange der Hebammen einzutreten und öffentliche Aufmerksamkeit für deren Arbeit zu gewinnen. Deshalb sucht der Verband die Zusammenarbeit mit Politikern, Verwaltungen und Verbänden. In Kooperation mit anderen Organisationen und den zuständigen staatlichen Stellen soll die umfassende Betreuung für Schwangere, Gebärende, Wöchnerinnen und Säuglinge sichergestellt und erhalten werden.
Die Arbeit des Verbandes umfasst dabei den Kontakt zu Politikern und Krankenkassen, die Pressearbeit sowie die Organisation und Durchführung öffentlichkeitswirksamer Aktionen – bis hin zum Streik.
Freiberufliche Hebammen und Geburtshäuser vor dem Aus
Denn der Berufsstand der Hebamme ist in Not: Die Existenzbedrohung von freiberuflichen Hebammen und Geburtshäusern durch die drastische Erhöhung der Haftpflichtprämien hat die berufspolitische Arbeit des Landesverbandes in jüngster Zeit dominiert. Krankenkassen und Politik müssen handeln, damit auch in Zukunft werdende Mütter und ihre Familien noch Hebammenhilfe in Anspruch nehmen können.
Die Folgen der Bezahlung der Hebammenleistungen im Niedriglohnsektor und der gravierenden Erhöhung der Haftpflichtprämien zeigen sich mittlerweile deutlich. In der Hebammenbetreuung sind bereits schwerwiegende Versorgungslücken zu bemerken.
Unsere Gesellschaft braucht Hebammen!
Doch eine gute Hebammenbetreuung rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett ist ein dringendes Anliegen in unserer Gesellschaft, das von der Öffentlichkeit vehement unterstützt wird: Die nahezu 200.000 Unterzeichner/-innen der Online-Petition aus dem Jahr 2010 beweisen das. Ein Jahr nach der erfolgreichsten E-Petition aller Zeiten herrschen jedoch immer noch skandalöse Zustände in der Bundesrepublik: Es hat sich nahezu nichts getan.
Deshalb richtet sich der Hebammenverband NRW mit seiner Arbeit immer wieder an Politik, Krankenkassen und die Öffentlichkeit, um auf die schlechten Arbeitsbedingungen der Hebammen hinzuweisen.
Die Hebammen fordern die Krankenkassen auf:
- die wohnortnahe Versorgung der Frauen mit Hebammen sicherzustellen
- die Hebammenhilfe in Deutschland auch zukünftig zu erhalten
- die Hebammenleistungen entsprechend der hohen Verantwortung des Berufes angemessen zu bezahlen.
Außerdem fordern wir:
- die Anpassung der Vergütung an vergleichbare andere Anbieter von Präventionsmaßnahmen
- die angemessene Berücksichtigung der Kosten der Berufsausübung bei den Gebührenverhandlungen
Unser Verband wird nicht locker lassen, damit Versprechen der Politik eingehalten und unsere berechtigten Forderungen erfüllt werden. Wir kämpfen weiter und werden eindrucksvoll beweisen, dass Politik und Krankenkassen auch weiterhin mit uns rechnen müssen. Wir bleiben dran - und brauchen auch weiterhin das Engagement und die Unterstützung unserer Mitglieder: damit wir Hebammen mit Zukunft bleiben!